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14
Aug

Was hilft am besten gegen Hitze im Dachgeschoss?

Wer im Dachgeschoss wohnt, fragt sich, wie er seine Wohnung im Sommer am besten vor Hitze schützen kann. Der Dachfensterhersteller Velux hat diese Frage genauer untersucht und eine Simulation mit den Wetterdaten von Wien über zwei Monate durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass Rollläden und Markisen mit verdunkelndem Stoff am effektivsten sind. Unterstützend sollten bei niedrigen Außentemperaturen die Fenster zum Lüften geöffnet werden, um den Raum zusätzlich abzukühlen. Doch wie groß sind die Temperaturunterschiede bei unterschiedlichen Hitzeschutzmaßnahmen?

Die Simulationen wurden für einen 4 x 3 Meter großen Dachraum durchgeführt, der exemplarisch für die Größe eines Kinder- oder Arbeitszimmers steht. In diesem Raum befinden sich zwei nach Süden ausgerichtete Schwingfenster der Größe 78 x 118 Zentimeter mit Dreifach-Isolierverglasung. Um das Szenario so realistisch wie möglich zu gestalten, konnten die Fenster zum Lüften geöffnet werden, um den Raum zu kühlen, wenn morgens und abends Personen anwesend sind und die Außentemperatur niedriger ist als die Innentemperatur.

Die Auswirkungen des Einsatzes folgender Hitzeschutzmaßnahmen wurden berechnet: Rollladen, Hitzeschutzmarkise mit transparentem und verdunkelndem Stoff, Verdunkelungsrollo (innen) und Kombination aus Verdunkelungsrollo und Rollladen. Die Simulation erfolgte auf Basis der Wetterdaten von Wien für den Zeitraum 1. Juli bis 31. August 2023. Am effektivsten erwiesen sich der Rollladen und die Markise mit Verdunkelungsstoff. Sie sorgten für eine um 5,3 Grad Celsius niedrigere Raumtemperatur. Eine Kombination aus innenliegendem Verdunkelungsrollo und außenliegendem Rollo brachte im Vergleich zum alleinigen Einsatz des Rollos nur minimale Verbesserungen. Das innenliegende Rollo kann das Aufheizen der Wohnung am wenigsten verhindern. Da die energiereiche Strahlung immer noch auf die Fensterscheibe trifft, ist der Effekt hier mit maximal 2 Grad Celsius weniger am geringsten. Obwohl die außenliegende transparente Jalousie noch Licht in den Raum lässt, ist die Hitzeschutzwirkung hier bereits etwa doppelt so hoch wie beim Rollo: bis zu 4,1 Grad Celsius weniger als in einem Raum ohne jegliche Beschattung. Damit wird deutlich, dass eine effektive Hitzereduktion nur mit außen vor dem Dachfenster angebrachten Lösungen möglich ist. Im Gegensatz zu innenliegenden Rollos verhindern sie, dass die Sonne auf die Fensterscheiben trifft und die Temperatur im Raum deutlich ansteigt.

Für den Hitzeschutz spielt aber nicht nur die Außenverschattung eine wichtige Rolle, sondern auch das Alter des Dachfensters. Die Simulation mit ca. 20-30 Jahre alten Dachfenstern zeigte noch größere Unterschiede. Allein der Austausch der Dachfenster gegen Modelle mit Dreifach-Isolierverglasung – ohne Einsatz einer Verschattung – würde die Raumtemperaturen um bis zu 3,9 Grad Celsius senken. Durch den Austausch der Schwingfenster und den zusätzlichen Einbau von Rollläden oder Jalousien mit verdunkelndem Stoff kann die Temperatur sogar um bis zu 8,9 Grad Celsius gesenkt werden. Bei einer lichtdurchlässigen Markise sind es bis zu 7,7 Grad Celsius. Die positive Wirkung von Fensteraustausch und Rollladeneinsatz wird deutlich, wenn man sich vorstellt, in einem Raum mit 25 Grad Celsius oder fast 34 Grad Celsius zu sein.

Mehr Infos unter www.velux.at/hitzeschutz


Weitere Infos zum Untersuchungsdesign
Die Dachneigung beträgt 45 Grad, und die Dämmstärke der Konstruktion beträgt 100 mm mit einem U-Wert von 0,3 W/(m²K) für die Außenwände aus Ziegeln und einem U-Wert von 0,4 W/(m²K) für das Dach. Es gibt eine Innenwand ohne jeglichen Wärmeaustausch. Im Simulationsmodell wurden vier Beschattungselemente und eine Kombination aus Innen- und Außenbeschattung verwendet.
Die Beschattungselemente werden aktiviert, wenn die Innentemperatur 23°C erreicht. Das Öffnen der Dachfenster erfolgt zwischen 17:00 Uhr und 0:30 Uhr sowie zwischen 7:00 Uhr und 8:00 Uhr, wenn die Außentemperatur niedriger ist als die Temperatur im Innenraum.
Die Berechnungen wurden mit der Energiesimulationssoftware IDA ICE durchgeführt. Dabei kamen EPW (Energy Plus Weather)-Daten zum Einsatz. Eine EPW-Wetterdatei enthält verschiedene meteorologische Parameter wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Windgeschwindigkeit, Sonneneinstrahlung und Niederschlag. EPW-Dateien liefern jährliche Stundendaten und werden in der Regel von Wetterstationen oder meteorologischen Datenbanken bezogen.

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