Nachhaltiges Bankgebäude mit Strohfassade von Snøhetta
Kürzlich haben die Planungsarbeiten für den Neubau der Kitzbüheler Sparkassen-Zentrale durch das renommierte norwegisch-amerikanische Architekturbüro Snøhetta (mit Sitz in Innsbruck) begonnen. Es entsteht das erste nachhaltige Bankgebäude mit Strohfassade, das in einer entschlackten Kubatur Raum für moderne und vielseitige Arbeitsumgebungen schafft. Die ästhetisch ansprechende Lochfassade integriert sich harmonisch in das Ortsbild. Das Gebäude wirkt traditionell gemauert, ist jedoch ein kalkverputzter Holzbau mit Strohdämmung, während die Neugestaltung an ein exemplarisches Kitzbüheler Stadthaus erinnert. Photovoltaik und Nachtkühlung gewährleisten eine hervorragende Energiebilanz.
Neue Zentrale richtet sich an Ansprüche moderner Arbeitswelten
Moderne Arbeitswelten erfordern Platz für Technologien, Organisation und Zusammenarbeit. Nur durch flexible Raumkonzepte können inklusive und hybride Arbeitsmodelle geschaffen werden – Anforderungen, die mit den bestehenden Räumlichkeiten nicht umsetzbar waren. Ein schadhafter Bestand, Platzmangel, eine unflexible Grundrissstruktur und Feuchtigkeitsprobleme im Keller erschwerten die Anpassung der erst 40 Jahre alten Sparkassen-Zentrale im Kitzbüheler Ortskern an neue Anforderungen. Petra Schmidberger, Vorständin der Sparkasse Kitzbühel, äußerte, dass sie regional und innovativ seien und sich als offene, dynamische Arbeitgeber definierten. Im bestehenden Gebäude stoße man an die Grenzen, da die Digitalisierung viel mehr projektorientiertes Arbeiten fordere. Es brauche wesentlich mehr Kollaborationsflächen, um gemeinsam effizient und kreativ zu sein.
Raum für moderne Arbeitsmodelle
Oliver Bertram, CEO von teamgnesda, erklärte, dass der Neubau zukünftig als gemeinsamer Ort für Kunden und Mitarbeiter der Sparkasse dienen werde und Raum für die Umsetzung moderner Arbeitsmodelle bieten solle. Der funktionale Holzhybridbau setze mit seiner markanten Lochfassade und Strohdämmung auf architektonische Qualität und flexible Arbeitsflächen. Die Neugestaltung des Bankengebäudes werde seit Beginn an vom erfahrenen Expertenteam von teamgnesda begleitet.
Mut zur Nachhaltigkeit
Snøhetta entschied sich für eine Lösung, die das Verantwortungsbewusstsein der Sparkasse als zukunftsorientiertes Unternehmen widerspiegelt. Der kompakte Baukörper zeichne sich mit einem intelligenten Lüftungs- und Heizungssystem durch hohe Energieeffizienz und vielseitige Raumqualität aus, minimiert Wärmeverluste und verfüge über ein flaches Satteldach. Der darunterliegende holzverkleidete Raum mit Oberlichtern, einer Terrasse und einem Panoramafenster zum Kitzbüheler Horn könne flexibel genutzt werden und diene als Veranstaltungsraum.
Organisation und Studienverfahren
Das Studienverfahren für den Zentralneubau wurde von teamgnesda organisiert, bei dem Architektenteams mit Tiroler Bezug und Erfahrung in modernen Büroformen, darunter DIN A4, zierl architektur, feld 72 und Snøhetta, eingeladen wurden. Gefragt war ein innovatives, nachhaltiges Bankgebäude mit regionalem Charakter, das flexible Arbeits- und Kommunikationsmöglichkeiten bietet. Als Ausschreibungsgewinner überzeugten Snøhetta mit ihrer zukunftsweisenden Lösung. Patrick Lüth von Snøhetta betonte, dass sie ein Kitzbüheler Stadthaus in der Tradition der frühen Moderne planen wollten. Die regionale Referenz hätten sie nicht in landwirtschaftlichen Gebäuden, sondern in der Architektur von Clemens Holzmeister, Lois Welzenbacher und Siegfried Mazagg gesucht. Er ergänzte, dass das Gebäude verantwortungsvoll mit Ressourcen umgehe. Der kompakte Baukörper vermittle Verlässlichkeit, wirke massiv und sei doch ein strohgedämmter Holzbau. Der Auftrag der Kitzbüheler Sparkasse schließe sich an namhafte internationale Projekte des Architekturbüros an, darunter die Bibliothek in Alexandria und das Opernhaus in Oslo.
Ausblick auf die Fertigstellung
Mit der Fertigstellung des nachhaltigen konstruktiven Holzbaus ist in voraussichtlich drei bis vier Jahren zu rechnen. Während der Bauzeit steht den rund 80 Mitarbeitern an diesem Standort der Kitzbüheler Sparkasse ein ebenso neues Ausweichgebäude in Blickweite von der Baustelle zur Verfügung. Auch bei diesem Gebäude handelt es sich um ein mit regionalem Charakter geprägtes Projekt mit New Work-Ansätzen.
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