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15
Dez

Futuristische Fassadenarchitektur glänzt mit Energieeffizienz

Hereinspaziert in das aufregendste Gastronomie-Erlebnis der Welt! „Eatrenalin“, so der Name, ist das neue Highlight neben dem 4-Sterne Superior Hotel Krønasår als Teil des Europa-Park Erlebnis-Resort und verspricht eine Sensation für alle Sinne. Futuristisch und spektakulär anmutend präsentiert sich auch die vom atelier 522 aus Markdorf gestaltete Fassade: Die Bekleidung der knapp zehn Meter hohen Fassade besteht aus übereinander gelegten „Schuppen“, die sich über dem Eingang wie ein geöffneter Theatervorhang krümmen. Diese außergewöhnliche moderne Fassadenstruktur ist dank der Befestigung mit Schöck Isolink darüber hinaus auch besonders energieeffizient.


Im folgenden Podcast zum Thema Fassade sprechen wir mit dem Architekten Andreas Decker über das Thema wärmebrückenfreie Befestigungen. Thema ist die vorgehängte hinterlüftete Fassade, auch kurz VHF genannt. Wir ergründen, wie drei skulpturale V-Stützen in der Villa Neo von Querkopf Architekten ein auskragendes, zirka 400 Tonnen schweres Obergeschoss tragen. Mehr zur Villa Neo von Querkopf Architekten in diesem Artikel (Link). Andreas Decker ist Mitarbeiter von Schoeck.


„Eatrenalin“ verspricht den Besuchern eine neue Dimension von Kulinarik, die gastronomische Spitzenleistung und multisensorische Sensation verbindet. Die Gäste erleben ein futurisches Gastronomieerlebnis mit Licht- und Bildprojektionen sowie über Düfte, Gerüche und verschiedene Geschmacksrichtungen. Eine moderne Interpretation von Essen (englisch „eat“) und Adrenalin, die sich auch in der extravaganten Namensgebung widerspiegelt. Ein futuristisches Restaurantkonzept, dessen Lage neben dem 4-Sterne Superior Hotel Krønasår und dem Virtual-Reality-Erlebniszentrum YULLBE wohlüberlegt gewählt wurde.

Planerische Herausforderung: Über dem Eingang am „Eatrenalin“ krümmen sich die übereinandergelegten Schuppen wie ein geöffneter Theatervorhang. Foto: Moritz Bernoully
Planerische Herausforderung: Über dem Eingang am „Eatrenalin“ krümmen sich die übereinandergelegten Schuppen wie ein geöffneter Theatervorhang. Foto: Moritz Bernoully

Gastronomieerlebnis und Fassadensystem der Spitzenklasse

Für die neue Sensation legte der Bauherr hohe Maßstäbe an die Gestaltung. „Das futuristische Konzept haben wir in der Fassade übersetzt als das Bild eines Theatervorhangs, der sich über dem Eingang in einer doppelten Krümmung wie von unsichtbarer Hand öffnet. Der Besucher wird eingeladen, einen Blick in die kulinarische Zukunft zu werfen“, erklärt Moritz Josch, zuständig für Projektmanagement im atelier 522. „Über die Materialität der Fassadenelemente aus Aluminium und der geschuppten, hochwertigen Ausführung erreichen wir eine harmonische Ausführung wie aus einem Guss, zugleich aber auch eine cleane, uneindeutige und minimalistische Optik, die die menschliche Begrenzung symbolisiert.“

Bei der Fassade aus Aluminium legten die Architekten Wert auf eine harmonische Ausführung wie aus einem Guss. Foto: Moritz Bernoully
Bei der Fassade aus Aluminium legten die Architekten Wert auf eine harmonische Ausführung wie aus einem Guss. Foto: Moritz Bernoully

Zur anspruchsvollen Ausführung der Bekleidung kamen mit der Umsetzung als KfW Effizienzhaus 55 hohe energetische Vorgaben hinzu. Um diese zu erreichen, musste der Wärmeverlust an den Aufhängungen der hinterlüfteten Fassade auf ein Minimum reduziert werden. „Die Dämmung der Fassade durfte nicht zu dick sein, da sonst die Gestaltung nicht ausführbar war. Zugleich musste sie aber auch effizient sein, sodass die KfW55 Anforderung erfüllt wird“, berichtet David Studer, Bauherrenvertreter und Projektleiter des „Eatrenalin“.

Wärmebrückenfreie Befestigung

Dipl.-Ing. (FH) Frank Brohammer, Bauingenieur und Fachingenieur für Energieeffizienz bei der Isenmann Ingenieur GmbH in Haslach im Kinzigtal lieferte mit dem stabförmigen Fassadenanker Schöck Isolink die Lösung zur stabilen und energieeffizienten Befestigung der Fassade. „Im Vergleich zu Wandhaltern aus Aluminium oder Edelstahl zeichnet sich der Isolink durch deutlich bessere U-Werte aus, rein rechnerisch handelt es sich um eine wärmebrückenfreie Befestigung“, erklärt Frank Brohammer. „Der tatsächliche U-Wert hat bei der Planung für Sicherheit gesorgt, die vom Bauherr geforderte KfW55 Förderung zu erhalten.“

Um die schräge Verkleidung der übereinandergelegten „Schuppen“ zu erreichen, verlegten die Fassadenbauer die Elemente ähnlich wie Schindel und Mauerstein versetzt überlappend. Foto: Chardonnerie du Ried
Um die schräge Verkleidung der übereinandergelegten „Schuppen“ zu erreichen, verlegten die Fassadenbauer die Elemente ähnlich wie Schindel und Mauerstein versetzt überlappend. Foto: Chardonnerie du Ried

Schöck Combar: Der Schlüssel zur energieeffizienten Befestigung

Herkömmliche Wandhalter aus Metall verursachen aufgrund des Materials einen hohen Energieverlust. Der als Passivhaus Komponente zertifizierte Schöck Isolink dagegen erfüllt höchste Anforderungen an den Wärmeschutz. Der Fassadenanker besteht aus dem Glasfaserverbundwerkstoff Schöck Combar mit außergewöhnlich geringer Wärmeleitfähigkeit: circa 15-mal niedriger als die von Edelstahl und circa 300-mal geringer als die von Aluminium – Werte, die Jacques Otter, Projektleiter bei der Chaudronnerie du Ried, erstaunten. Die auf Metallbau spezialisierte Firma aus dem elsässischen Saasenheim war mit der Ausführung der Fassadenverkleidung betraut.

Gestaltungsfreiheit und Energieeffizienz: Mit Schöck Isolink ließ sich die Dämmung auf 160 Millimeter reduzieren und die KfW55 Anforderung dadurch erfüllen. Foto: Chardonnerie du Ried
Gestaltungsfreiheit und Energieeffizienz: Mit Schöck Isolink ließ sich die Dämmung auf 160 Millimeter reduzieren und die KfW55 Anforderung dadurch erfüllen. Foto: Chardonnerie du Ried

Jacques Otter griff kurzerhand selbst zu Papier und Bleistift und stellte eine Vergleichsberechnung auf: „Danach hatte ich es schwarz auf weiß: Um den geforderten U-Wert von 0,18 W/(m²K) bei einem klassischen Aufbau mit einer Edelstahlkonsole zu erreichen, wäre eine 220 Millimeter Dämmung notwendig gewesen, bei Alukonsolen sogar eine 250 Millimeter Dämmung. Die gekrümmte Fassade wäre dann allerdings nicht ohne weiteres umsetzbar gewesen.“ Mit Schöck Isolink konnte die Dämmung auf 160 Millimeter reduziert werden – der Realisierung der Fassade, wie vom Bauherr gewünscht, stand damit nichts mehr im Wege.

Herausforderung: geschuppte Fassadenbekleidung

Die Bekleidung wurde als vorgehängte hinterlüftete Fassade ausgeführt. „Die Fassadenelemente weisen eine Stärke von 4 Millimetern auf mit rückseitiger Aufhängung und Aussteifung“, berichtet Jacques Otter. Die einzelnen Fassadenelemente bestehen aus pulverbeschichtetem Aluminium in der Farbe RAL 9007 Graualuminium. Insgesamt wurden 210 Fassadenelemente mit verschiedenen Abmessungen, die im Durchschnitt 2,44 Quadratmeter pro Tafel betrugen, befestigt. Bei einer abgewickelten Länge von 54 Metern über zwei abgerundete Ecken und einer Höhe von 9,5 Metern kam eine Fläche von 513 Quadratmetern zusammen.

Die geschuppte Fassadenbekleidung am „Eatrenalin“ wurde als vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF) mit Schöck Isolink ausgeführt. Zeichnung: Chardonnerie du Ried
Die geschuppte Fassadenbekleidung am „Eatrenalin“ wurde als vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF) mit Schöck Isolink ausgeführt. Zeichnung: Chardonnerie du Ried

Um die schräge Verkleidung der übereinandergelegten „Schuppen“ zu erreichen, wurden die Elemente ähnlich wie Schindel und Mauerstein versetzt überlappend verlegt. Die Ausführung des gekrümmten Eingangsbereichs wurde komplett in der Werkshalle auf einer Stahlständerkonstruktion gefertigt und vormontiert.

Überzeugend auch in der Praxis: einfache und schnelle Montage

Schöck Isolink Typ F für die vorgehängte hinterlüftete Fassade überzeugte die Fassadenbauer aus Frankreich neben seiner Energieeffizienz auch durch seinen einfachen Einbau. „Da es für uns das erste Projekt mit dem Isolink war, haben wir Schöck um Unterstützung gebeten, dann aber schnell festgestellt: Das funktioniert super einfach! In drei Tagen hatten wir den Isolink montiert“, sagt Jacques Otter.

Schöck Isolink Typ F für die vorgehängte hinterlüftete Fassade: zur wärmenbrückenfreien Befestigung für gedämmte und ungedämmte Untergründe aus Beton oder Mauerwerk und auch zur Sanierung einer alten Fassade mit Wärmedämmverbundsystem. Foto: Schöck Bauteile GmbH
Schöck Isolink Typ F für die vorgehängte hinterlüftete Fassade: zur wärmenbrückenfreien Befestigung für gedämmte und ungedämmte Untergründe aus Beton oder Mauerwerk und auch zur Sanierung einer alten Fassade mit Wärmedämmverbundsystem. Foto: Schöck Bauteile GmbH

Die Montage erfolgt wie die eines Verbunddübels. Dabei wird zunächst ein Bohrloch erstellt und gereinigt. In das Loch wird ein bauaufsichtlich zugelassener 2-Komponenten-Verbundmörtel injiziert und danach der Isolink gesetzt. Anschließend wird die Wärmedämmung einfach über den stabförmigen Anker, ohne Vorstechen oder Werkzeuge, gesteckt, um anschließend die Unterkonstruktion sowie die Fassadenelemente zu befestigen.

„Die rückseitige Aufhängung und Aussteifungsprofile als gekantete Alu-Laserzuschnitte haben wir anschließend mittels Schweißbolzen aus Aluminium befestigt. In den geraden Bereichen erfolgte die Aufhängung auf Vertikalschienen, im gekrümmten Eingangsbereich auf einer Art ,Tannenbaumartigen Unterkonstruktion‘, die wir extra dafür erstellt haben“, berichtet Jacques Otter. Auf diese Weise wurden rund 750 Stück Isolink in der 160 Millimeter dicken Dämmung verbaut.

Zukunftsweisend Bauen mit Schöck Isolink

Die Fassade am „Eatrenalin“ zeigt auf besonders eindrucksvolle Weise, wie sich höchste Ansprüche an ästhetischer Gestaltung und Energieeffizienz vereinen lassen.

Bautafel
Bauzeit: 2021 – 2022
Bauherr: Europa-Park GmbH & Co Mack KG, 77977 Rust
Betreiber: Eatrenalin Rist/Germany GmbH
Architektur: atelier 522, 88677 Markdorf
Ingenieurbüro: Isenmann Ingenieur GmbH, 77716 Haslach im Kinzigtal
Fassadenbauer: Chardonnerie du Ried, 67390 Saasenheim, Frankreich
Produkt: Schöck Isolink Typ F, www.schoeck.com

Der Beitrag Futuristische Fassadenarchitektur glänzt mit Energieeffizienz erschien zuerst auf FASSADEN Fachzeitung - Fassadentechnik Gebäudehülle.