Über Städte nach dem Krieg …
Medienbilder, die von Kriegen und Zerstörungen zeugen, sind schon zur Gewohnheit geworden – weit weniger gibt es allerdings solche, die das Wohnen nach einem Konflikt zeigen. Mancher ältere Nachrichtenkonsument mag Erinnerungen an das Leben in den zerbombten Städten Deutschlands nach 1945 haben. Schwierig bleibt es allemal, sich in unserem hochentwickelten und bestens funktionierenden Land tatsächlich vorzustellen, ohne Verwaltung, ohne Elektrizität, ohne Wasser, ohne Müllabfuhr, ohne Verkehrsinfrastruktur oder Grünflächenversorgung – und womöglich noch Tür an Tür mit dem ehemaligen Feind – den Alltag zu organisieren.
Die Münchener Ausstellung „The Good Cause: Architecture of Peace – Divided Cities“ läuft noch bis zum 19. Oktober und hilft, sich den Problemen eines Nachkriegsurbanismus zu nähern. Im Fokus stehen dabei Fallstudien zum Wiederaufbau von Städten und Szenarien zur Überwindung geteilter Metropolen in Afghanistan, Europa, Afrika und dem Nahen Osten. Das Besondere der Schau liegt darin, die baulichen Probleme zu fokussieren. Es ist nämlich nicht damit getan, den Schutt wegzuräumen, sondern mangelt oft an einer Administration, die willkürliche Grundstückserweiterungen, den Verbau von Fluchtwegen, die Missachtung von Abstandsflächen, eine desaströse Statik oder das komplette Fehlen von Brandschutzmaßnahmen verhindert.
Architekten sind, so der Tenor der Ausstellung, dazu berufen, nicht nur einen baulichen, administrativen Beitrag zur Weiterlesen
Source:: logeion