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26
Mai

Dachpark auf dem Amager Ressource Center in Kopenhagen

In Kopenhagen ist eine kühne Vision für die Gestaltung einer Müllverbrennungsanlage Wirklichkeit geworden. Das imposante Amager Ressource Center bietet auf rund 16.000 m² Dachfläche jede Menge Skispaß, unterschiedliche Trails für Wanderer sowie Treppenwege für Spaziergänger, die den Amager Bakke – auch „Copenhill“ genannt – zu Fuß erklimmen. Die ZinCo-Bautenschutz- und Dränageelemente Elastodrain sowie Protectodrain bieten die sichere Basis für diese einzigartige Dachnutzung.

Copenhill bietet Skipisten, Wanderwege, Trails in wilder Naturlandschaft und die mit knapp 90 Meter höchste Kletterwand. Quelle: Ehrhorn Hummerston
Copenhill bietet Skipisten, Wanderwege, Trails in wilder Naturlandschaft und die mit knapp 90 Meter höchste Kletterwand. Quelle: Ehrhorn Hummerston
Kopenhagen bekommt mit dem futuristischen Amager Ressource Center tatsächlich ein grünes Wahrzeichen. Quelle: BIG
Kopenhagen bekommt mit dem futuristischen Amager Ressource Center tatsächlich ein grünes Wahrzeichen. Quelle: BIG
Kopenhagener können jetzt ganzjährig vor ihrer Haustür Skifahren – ohne weite Anreise und vor allem ökologischer als beim energieintensiven Indoor-Skifahren. Quelle: Ehrhorn Hummerston
Kopenhagener können jetzt ganzjährig vor ihrer Haustür Skifahren – ohne weite Anreise und vor allem ökologischer als beim energieintensiven Indoor-Skifahren. Quelle: Ehrhorn Hummerston

Für die neue Müllverbrennungsanlage in Kopenhagen wurde mit dem alten Nordhafen auf der Insel Amager ein zentrumsnaher Standort gefunden, um rund 100.000 Haushalte mit Elektrizität und Wärme zu versorgen. Die visionären Architekten der Bjarke Ingels Group stellten sich das Amager Ressource Center als nutzbare Freizeiteinrichtung vor und drehen damit das Tabu einer Müllverbrennungsanlage ins Positive um. Angesichts der Gebäudehöhe von fast 90 Metern kam die Idee einer Skipiste zum Tragen, die sich auf dem 60 Meter breiten und 200 Meter langen Gebäude erstreckt. 450 Meter Piste von steil bis flach sind jetzt ganzjährig nutzbar, für Anfänger und Profis auf Ski oder Board. Diese „Dry Slope“ auf dem Dach ist weltweit einzigartig.

Stabile Basis für die späteren Wege sind die hoch belastbaren Bautenschutz- und Dränageelmente Elastodrain EL 200. Darauf werden Armierungsgitter einbetoniert. Quelle: Malmos A/S / ZinCo
Stabile Basis für die späteren Wege sind die hoch belastbaren Bautenschutz- und Dränageelmente Elastodrain EL 200. Darauf werden Armierungsgitter einbetoniert. Quelle: Malmos A/S / ZinCo
In das Betonfundament können allerlei Aufbauten verankert werden – wie diese originelle und fast endlose Holzbank. Quelle: Malmos A/S / ZinCo
In das Betonfundament können allerlei Aufbauten verankert werden – wie diese originelle und fast endlose Holzbank. Quelle: Malmos A/S / ZinCo
Neben den hügeligen Gebirgswegen sind die Dränageelemente Protectodrain PD 250 um die betonierten Widerlager herum verlegt. Quelle: Malmos A/S / ZinCo
Neben den hügeligen Gebirgswegen sind die Dränageelemente Protectodrain PD 250 um die betonierten Widerlager herum verlegt. Quelle: Malmos A/S / ZinCo

Grüne Bergwelt

Die bituminös abgedichtete und bis zu 30° geneigte Betondachfläche beinhaltet aus Gründen des Erosionsschutzes miteingedichtete schräge Schwellen, die Hangwasser zu den seitlichen Dachgullys ableiten. Des Weiteren sind zahlreiche Widerlager über Schraubanker obenauf betoniert worden, speziell im Bereich der späteren Gehölzpflanzungen, um stabile Befestigungsmöglichkeiten für das Festzurren der Wurzelballen zu schaffen. Denn auf einer Fläche von 3.000 m² wurde eine robuste Naturlandschaft mit sage und schreibe 300 Bäumen angelegt. Basis dafür sind die hoch belastbaren ZinCo-Dränageplatten Protectodrain PD 250 aus ABS-Kunststoff, die dank der unterseitig aufkaschierten Gummischutzmatte rutschhemmend sind. Es folgten Systemfilter und 5000 Tonnen ZinCo-Systemerde in einer Substrathöhe von 20 bis 100 cm. Ausgewählt wurden für Dänemark typische Pflanzenarten. In den sehr steilen und erosionsgefährdeten Bereichen unterhalb der Baumpflanzungen setzte man gezielt Vegetationsmatten ein.

Die ZinCo-Systemerde wurde hier per Kran auf das Dach befördert und aus den Big Bags verteilt. Quelle: Malmos A/S / ZinCo
Die ZinCo-Systemerde wurde hier per Kran auf das Dach befördert und aus den Big Bags verteilt. Quelle: Malmos A/S / ZinCo
Die Vegetationsmatten liegen in besonders steilen Bereichen. Quelle: Malmos A/S / ZinCo
Die Vegetationsmatten liegen in besonders steilen Bereichen. Quelle: Malmos A/S / ZinCo

Präparierung der Skipiste

Die sichere Basis für die Skipiste auf rund 8000 m² heißt ebenfalls Protectodrain PD 250. Auf das Systemfilter folgte die Substratschicht, eingebettet in zwei Kunststoffnetze, welche mit einer halben Million Kabelbinder fest miteinander verbunden sind. Ebenfalls integriert in dieses Schichtpaket sind rund 70.000 Metallplatten, an denen der eigentliche Pistenbelag aus 30 x 30 cm großen Kunststoffmatten des italienischen Herstellers Neveplast verschraubt ist. Die Mattenfärbungen von hell- bis dunkelgrün und ebenso die unterschiedlichen Gefälle lassen die Piste als natürlichen Hang erscheinen, auf der ja auch echtes Gras durchwächst. Vollkommen echt sind auch Tellerlift und die drei Förderbänder als Aufstiegshilfe. Alternativ bringt ein Aufzug alle Freizeitbegeisterten und Besucher direkt zum Aussichtsplateau samt Café in fast 90 Meter Höhe.

Auch für die Skipiste sind die ZinCo-Dränageelemente Protectodrain PD 250 vollflächig verlegt. Quelle: Malmos A/S / ZinCo
Auch für die Skipiste sind die ZinCo-Dränageelemente Protectodrain PD 250 vollflächig verlegt. Quelle: Malmos A/S / ZinCo

Auf neuen Wegen

Beidseitig der Skipiste sind rund 3.000 m² Dachfläche mit Treppenaufgängen und einem vielfach geschwungenen Wegenetz für Wanderer gestaltet. Hier wurde die extrem hoch belastbare Dränage- und Bautenschutzmatte Elastodrain EL 200 aus vollvulkanisiertem Kautschuk verlegt. Darüber folgten Systemfilter PV sowie verzinkte Armierungsgitter auf entsprechenden Abstandhaltern. Beton verblieb als Sichtbelag in sehr hügeliger Ausprägung.

Unzählige Kabelbinder schauen aus der Substratschicht heraus, um die nachfolgende zweite Lage Kunststoffnetz mit der ersten unter dem Substrat zu verbinden. Quelle: Malmos A/S / ZinCo
Unzählige Kabelbinder schauen aus der Substratschicht heraus, um die nachfolgende zweite Lage Kunststoffnetz mit der ersten unter dem Substrat zu verbinden. Quelle: Malmos A/S / ZinCo

So ist die Müllverbrennungsanlage Amager Ressource Center ein wegweisendes Vorbild, das Technologie, Ökologie und Sport auf futuristische Weise verbindet. Die ehrgeizige Idee, eine Müllverbrennungsanlage in die Stadt zu integrieren und ihr echten Mehrwert zu verleihen, ist hervorragend gelungen und bestätigt einmal mehr das Credo „Alles ist möglich auf Dächern“.

ZinCo GmbH, www.zinco-greenroof.com + ZinCo Denmark A/S, www.zinco.dk

Teilabschnitt um Teilabschnitt wird das Kunststoffnetz fixiert und im Anschluss die grünen Kunststoffmatten auf den Metallplatten verschraubt. Quelle: Malmos A/S / ZinCo
Teilabschnitt um Teilabschnitt wird das Kunststoffnetz fixiert und im Anschluss die grünen Kunststoffmatten auf den Metallplatten verschraubt. Quelle: Malmos A/S / ZinCo

Bautafel
Bauprojekt / Bauträger: Amager Ressource Center, Dänemark
Baujahr: 2018/2019
Dachflächen: ca. 16.000 m²
Begrünungsaufbau: ZinCo-Gründach Sonderlösung mit Elastodrain EL 200 und Protectdrain PD 250
Architekt: BIG Bjarke Ingels Group, Dänemark
Landschaftsarchitekt: SLA, Dänemark
Ausführung Dachbegrünung: Malmos A/S, Dänemark
Systemlieferant: ZinCo Danmark A/S, Dänemark
Systemhersteller: ZinCo GmbH, Deutschland
Ingenieurgesellschaft: MOE and Rambøll
Projektbeteiligte: Copenhill A/S, Jesper Kongshaug, BIG Ideas, AKT, Topotek 1, Lüchinger+Mayer, Man Made Land, Realities: United

Das durchwachsende Gras lässt den fertigen Skihang naturnah erscheinen. Quelle: Malmos A/S / ZinCo
Das durchwachsende Gras lässt den fertigen Skihang naturnah erscheinen. Quelle: Malmos A/S / ZinCo

Der Beitrag Dachpark auf dem Amager Ressource Center in Kopenhagen erschien zuerst auf DACH Fachzeitung.